Filme, die in der virtuellen Realität spielen

Die virtuelle Realität ist ein Thema, das die Menschen schon lange beschäftigt. Technisch möglich sind Simulationen etwa seit dem Ende der 1980er Jahre, in denen neue Supercomputer die seiner Zeit bahnbrechenden graphischen Effekte produzieren konnten.

Basierend auf einer erträumten Computer-Realität, in der Maschinen die Weltherrschaft übernehmen, war es so erstmals möglich, eine ganz virtuelle Gedankenwelt zu schaffen, die die Computer erstmals aus ihrer Begleiterrolle befreite und sie zu Hauptdarstellern machte.

In dieser Übersicht soll es ausdrücklich nicht um die neuartigen 3D-Film gehen, sondern um Filme, deren Handlung auf einer von Maschinen dominierten Welt beruhen. Drei der besten Filme, die in einer virtuellen Realität spielen, wollen wir hier vorstellen.

Platz 3: TRON
Jeff Bridges (alias Kevin Flynn) hat den Verdacht, dass Ed Dillinger, Präsident des Softwareunternehmens ENCOM von ihm geschriebene Computerprogramme gestohlen hat und nun als seine ausgibt und für ENCOM verwendet. Während Dillinger Präsident von ENCOM wurde, wurde Flynn entlassen. Flynn schreibt deswegen Computerprogramme, die im Master Control Programm (MCP), dem Computersystem von ENCOM, nach Beweisen für den Diebstahl suchen sollen.

Mit Hilfe seines früheren Kollegen Alan und dessen Programm „Tron“, das das MCP kontrollieren soll, versucht Flynn, in das MCP einzudringen. Was er jedoch nicht ahnt ist, dass im MCP Computerprogramme als humanoide Wesen in einer Computerwelt leben. Flynns Versuch schlägt fehl und er wird statt dessen in das MCP eingesogen.

Dort lässt Dillinger das Programm Sark auf Flynn los, das Flynn töten soll. Dessen einzige Hoffnung ist nun, Tron zu finden und sich mit diesem zu verbünden. Zusammen gelingt es ihnen, Kontakt zu Alan aufzunehmen, zum MCP vorzudringen und Sark schließlich zu besiegen. Flynn gelangt zurück in die reale Welt und kann Dillinger des Diebstahls überführen.

Tron überzeugt durch längere, computeranimierte Sequenzen, die zwischen 15 und 20 der insgesamt 96 Filmminuten ausmachen. Weil Tron einer der ersten Filme mit solchen Sequenzen war, gilt er heute als Meilenstein.

Um diese Filmsequenzen zu generieren, wandte sich die Produktionsfirma Disney an das Unternehmen Triple I, das damals im Besitz des damals schnellsten PDP-10-Computers war.

Platz 2: Total Recall
Dieser Film von Paul Verhoeven spielt im Jahre 2084. Hauptdarsteller ist Arnold Schwarzenegger, alias Douglas Quaid.

Quaid führt ein recht beschauliches Leben mit seiner Frau Lori, wünscht sich insgeheim aber ein Leben auf dem Mars, das in dieser fernen Zukunft möglich ist – jedoch nur mittels eingepflanzter künstlicher Erinnerungen.

Als Quaid sich entschließt, die Dienste der Firma REKALL in Anspruch zu nehmen, treten Probleme auf, da sich Quaid zuvor bereits einer künstlichen Erinnerungseinpflanzung unterzogen hatte. Nach dem gescheiterten Experiment verändert sich Quaids Leben komplett. Er wird verfolgt, und auch seine Frau will ihn plötzlich töten.

In einem Hotel kontaktiert ihn sein Doppelgänger Hauser, der angibt, gegen den Mars-Diktator Coohagen zu kämpfen. Weil Hauser Geheimnisse kenne, die Coohagen gefährlich werden könnten, sei dessen Erinnerung gelöscht und er als Douglas Quaid in ein fiktives irdisches Leben zurückgeschickt worden.

Mit Hausers Hilfe gelangt Quaid auf den Mars, wo er Melina trifft, die er in seinen Erinnerungen gesehen hatte. Mit deren Hilfe gelangen sie zu dem Mutanten Quato, der ihnen die Existenz eines Atomreaktors, der den Eiskern des Mars schmelzen und so Sauerstoff freisetzen kann, der Coohagens Herrschaft beenden würde offenbart.

Quaid/Hauser wurde von Coohagen demnach nur zum Mars gelockt, um Rebellen davon abzuhalten, dessen Geheimnis zu lüften.

Melina und Quaid können Coohagen in einem finalen Kampf besiegen und diesen in die toxische Atmosphäre schleudern, die ihn durch Dekompression tötet. Der Mars kann dagegen durch Aktivierung des Reaktors in letzter Minute gerettet werden.

In diesem absoluten Kultfilm mischen sich gleich mehrere Konzepte von virtueller Realität: Das Leben in der Zukunft, die fiktive Realität der künstlichen Erinnerungen und das Leben auf einem fremden Planeten.

Platz 1: Matrix
In diesem Science-Fiction-Klassiker von 1999 spielt Keanu Reeves (alias Neo) einen Hacker, der davon erfährt, in einer Welt zu leben, die in Wahrheit nur eine Simulation, und in der er nur ein digitaler Sklave ist. Menschen werden in dieser Welt nicht geboren, sondern gezüchtet und anschließend per Gedankenmanipulation in die fiktive Realität (Matrix) gebracht.

Hintergrund ist ein Krieg, den die Menschen zu Beginn des 21. Jahrhunderts gegen die von ihnen geschaffene künstliche Intelligenz verlieren. Als diese schließlich die Oberhand gewommen hatten, sogen sie die Energie aus den menschlichen Körpern und gaukeln ihnen seitdem die Realität der Matrix vor.

Mit Hilfe der Hacker Trinity und Morpheus erfährt Neo schließlich, dass er der Auserwählte ist, der die Menschen retten und von der Matrix befreien wird.

Die Matrix-Trilogie ist vor allem durch ihre bis dahin einzigartigen Spezialeffekte berühmt geworden.

Besonders die Zeitlupenfotografie, für die 122 Digitalkameras auf Schienen montiert wurden und zeitgleich aufnahmen. So konnten die Aufnahmen nach Belieben verlangsamt und beschleunigt werden.

Zum anderen wurde das sogenannte Motion Capture verwendet, bei dem Sensoren die menschlichen Bewegungen erfassen und sie auf digitale Menschenabbilder übertrugen, die dann in den Film hinein projiziert werden.

Matrix gilt heute als das Inbegriff von künstlicher Realität.

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